Systemische Arbeit

Familien- und Organisationsaufstellungen

Manchmal haben wir das vage Gefühl, etwas zu tragen oder auszuleben, was uns eigentlich gar nicht entspricht. Wir merken, dass wir durch gewisse Begrenzungen nicht in der Lage sind, zu handeln oder so zu leben wie es unsere wahre Natur ist. Manche Menschen fühlen sich von Krankheit oder Tod angezogen, ohne wirklich zu wissen warum. Andere legen Verhaltensweisen an den Tag (zum Beispiel ihrem Partner gegenüber), die sich zerstörerisch auf ihre Beziehung auswirken und die sich ihrer bemächtigen, ohne dass sie etwas dagegen tun können.

 

Haben Sie sich auch schon Fragen gestellt,

  • warum ein Krankheitssymptom immer wieder auftritt,
  • weshalb Sie immer wieder in Beziehungen scheitern und  weshalb es Ihnen trotz guten Willens nie gelingt, eine dauerhafte Paarbeziehung einzugehen,
  • warum Sie immer wieder in Ihrem Leben auf die gleichen Schwierigkeiten stoßen?
  • Wie kann es sein, dass eines von mehreren Kindern einer Familie schwer wiegende Verhaltensstörungen hat, obgleich es doch die gleiche Erziehung, die gleiche Aufmerksamkeit und Liebe erfährt wie seine Geschwister?

 

Eine Erklärung dafür ist, dass unser Leben in manchen Fällen von Einstellungen und Verhaltensweisen geprägt ist, die nicht zu uns gehören. Geheimnisse und Dramen innerhalb einer Familie können das gesamte Familiensystem so stark erschüttern, dass ein Familienmitglied unbewusst etwas Schweres aus diesem System übernimmt, um jemand anderen zu entlasten. Das geschieht beispielsweise oft dann, wenn ein Familienmitglied ausgeschlossen oder vergessen wurde, weil es ein schweres Schicksal hatte: die Mutter, die bei der Geburt eines Kindes starb, der Verlobte, der nie aus dem Krieg zurückkam, oder die Schwester, die als Kind an einer Krankheit verstarb – Schicksale, die von den Hinterbliebenen oft nicht vollständig verarbeitet oder verkraftet werden können. Ist dies der Fall, so übernimmt ein jüngeres Familienmitglied in der nächsten oder übernächsten Generation vielleicht die Aufgabe, auf diesen Menschen aufmerksam zu machen, damit er nicht vergessen wird. Wenn jemand eine schwere Schuld hat und nicht dazu steht, bezahlt dafür möglicherweise ein Kind aus einer späteren Generation mit seinem Leben oder seinem Glück. Wurde jemand ausgeschlossen oder vergessen, so übernimmt ein später geborenes Familienmitglied manchmal die Symptome dieses Menschen, schränkt sich in seinem Leben ein oder folgt diesem Menschen unbewusst in sein Schicksal nach.

So kann es sein, dass ein Mensch in seinem Leben Schwierigkeiten hat, die nichts mit seiner persönlichen Geschichte zu tun haben, deren Wurzeln vielmehr im Schicksal der Ahnen, eines Elternteils oder eines Geschwisterkinds zu suchen sind. Diese im Dunkeln bleibende Vorgeschichte macht es oft schwer, das Problem zu erkennen und zu lösen.

 

Die Methode des Familienstellens, die von dem deutschen Psychotherapeuten Bert Hellinger entwickelt wurde, erlaubt es wie keine andere Methode, das innere Bild der Familie nach außen hin sichtbar zu machen. Stellvertreter gehen in die einzelnen Rollen (Vater, Mutter, Klient usw.) und geben durch die Körperhaltung, Gefühle oder Gedanken das wieder, was sich gerade zeigt. Anhand dieses Bildes können verborgene Bindungen und Verstrickungen innerhalb des Familiensystems sichtbar und auf gesunde und lebensfördernde Weise gelöst werden.